Tempo der digitalen Transformation bringt das IT-Asset-Management an seine Grenzen
Hamburg, 19. Oktober 2021 – Das konstant hohe Tempo der digitalen Transformation setzt Unternehmen mehr und mehr unter Druck. Dabei geht es weniger um die Implementierung von Cloud, SaaS, Container und Co. sondern um das nachhaltige Management der neuen IT-Assets innerhalb der IT-Infrastruktur. Das ist das Ergebnis des State of ITAM Report 2022 von Flexera.
Der Bericht wirft einen Blick auf den Reifegrad von IT- und Software-Asset-Management (ITAM) und wie es Unternehmen gelingt, ihre technologischen Ressourcen zu managen und zu optimieren. Im letzten Jahr hat sich diese Aufgabe zur regelrechten Sisyphus-Arbeit entwickelt: Kaum sind dringend benötigte Assets ins IT-Ökosystem integriert, reihen sich bereits neue Technologien und Lösung in die Warteschlange ein. COVID-19 und Home-Office haben den Unternehmen zusätzliche Daumenschrauben angelegt.
Dass viele Unternehmen beim ITAM hinterher hinken, zeigt sich besonders deutlich in der Cloud. Nur 28% der Teams tracken und optimieren die Nutzung von Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS). Die Nutzung von Software-as-Service (SaaS) – immerhin der am schnellsten wachsende Cloud-Service – wird gerade einmal von 34% der Unternehmen nachverfolgt. Im Vergleich: Die Compliance und Nutzung der Lizenzen von On-Premise Anwendungen werden von 65% der Befragten kontinuierlich überprüft.
Die wachsende Komplexität hybrider IT-Portfolio stellt drei Viertel der ITAM-Teams vor eine Herausforderung. Es fehlt sowohl an qualifizierten Mitarbeitern (70%), als auch an effizienten ITAM-Tools (50%) für die Automatisierung. Auch der Reifegrad bestehender ITAM-Praktiken lässt bei 76% noch zu wünschen übrig.
“Für viele Unternehmen haben Compliance und die Vermeidung von Audits oberste Priorität. Viele Workflows und Prozesse rund um das ITAM laufen hier nach einem standardisierten Schema ab – selbst wenn sich die Herausforderungen längst geändert haben”, erklärt Jim Ryan, Präsident und CEO von Flexera. “Ein Enterprise License Agreement (ELA), dass sich sowohl über On-Premise als auch über mehrere Public und Private Clouds und Container erstreckt, ist komplex. Um diese hybriden IT-Umgebungen und neuen Technologien managen zu können, müssen zwangsläufig auch die ITAM-Praktiken und Tools weiterentwickelt werden.”
- Die Optimierung und Reduzierung von Kosten bleiben für über die Hälfte der Unternehmen (54%) die Top-Initiative für 2022. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen SAM-Teams auf die Um- bzw. Neuverteilung von nicht genutzten sowie nicht völlig ausgeschöpften Softwarelizenzen (49%). Knapp die Hälfte der Teams (48%) plant darüber hinaus entsprechende Management-Initiativen für SaaS.
- Audits durch Software-Anbieter belasten die ITAM-Ressourcen weiterhin stark: 83% der Zeit von SAM-Teams geht für Vorbereitung, Prüfung und Durchführung verloren – ein Anstieg von 20% im Vergleich zum Vorjahr. Zu den aktivsten Auditoren der letzten drei Jahre gehören Microsoft, Oracle und IBM. Bei knapp 10% der befragten Unternehmen lagen die Kosten für Audit-Strafzahlungen und True-Ups bei über 5 Millionen US-Dollar.
- Zeitaufwändige Audits könnten auch der Grund sein, warum sich SAM in den meisten Unternehmen stärker auf Compliance statt technologischen Mehrwert von IT-Assets fokussiert. Zu den Top 3 Metriken zählen demnach externe Compliance-Audits (43%), korrekte Lizenzvergaben (41%) sowie behördlichen Compliance-Audits (37%). Die Kostenoptimierung, das Vermeiden von Straf- und True-up-Zahlungen sowie die Einschränkung von Vertragsverlängerungen folgen mit Abstand.
- Weltweit berichten nur 22% der SAM-Teams direkt an den CIO oder CTO. Weitaus enger ist die Zusammenarbeit mit dem IT-Infrastrukturmanagement und dem IT-Service-Management (ITSM) – jeweils 54%. Gut ein Drittel der Teams kann dabei auf ausgereifte SAM-Praktiken zurückgreifen (34%).
Der vollständige State of ITAM Report 2022 mit ausführlichen Grafiken steht zum Download bereit.
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