Im jüngsten Webinar “Save Costs With Improved Part Identification From CASTOR” diskutierte Michael Petch, Chefredakteur des 3D Printing Industry Magazins, zusammen mit Omer Blaier, Mitbegründer und CEO von CASTOR, und Werner Stapela, Global Head of Additive Design & Manufacturing bei Danfoss, über die Chancen und Herausforderungen der additiven Fertigung.
Hier sind die fünf wichtigsten Erkenntnisse aus dieser aufschlussreichen Diskussion:
Das fehlende Wissen und die fehlende Expertise in den Unternehmen ist ein großes Hindernis, das sie davon abhält, von den Vorteilen und Kosteneinsparungen der additiven Fertigung zu profitieren. Die Unternehmen müssen sich auf die Weiterbildung konzentrieren, die in den letzten zwei Jahren zunehmend verfügbar geworden ist. Software kann jedoch bei der Herausforderung helfen, Möglichkeiten der additiven Fertigung zu identifizieren.
2. AM wird (fälschlicherweise) nicht als Treiber der Kostenreduzierung eingestuft
Die Berechnung der Kosten des 3D-Drucks ist keine leichte Aufgabe. Viele Unternehmen betrachten den 3D-Druck nicht als Option zur Kostenreduzierung, insbesondere wenn es um geringe Stückzahlen geht. Durch Scannen ihrer bestehenden Stücklisten können Unternehmen AM-Möglichkeiten zur Senkung der Herstellungskosten identifizieren. Danfoss zum Beispiel hat Millionen von Teilen in seinen Fertigungsanlagen und nutzt die Software von CASTOR zum Scannen und Identifizieren von Optionen, was manuell nicht möglich wäre
Zu wenige Unternehmen ziehen Kleinserien von Hardware-Produkten für Advanced Manufacturing in Betracht, um die Kosten zu senken. Letztlich bedeutet dies, dass viele OEMs daher nicht den vollen Wert aus der additiven Fertigung ziehen.
Die Sektoren Automobil, Luft- und Raumfahrt sowie Medizintechnik sind derzeit am weitesten fortgeschritten, wenn es um additive Fertigung geht. Aber auch der Maschinen-, Industrieanlagen- und Energiesektor entdeckt schnell den Wert der additiven Fertigung. Ein Hauptgrund dafür ist die Tatsache, dass es in diesen Sektoren weniger einsatzkritische Teile gibt und daher weniger Bedarf an Zertifizierungen für neue Methoden zur Herstellung von Teilen besteht. Weniger einsatzkritische, non-sexy Teile, wie etwa Vorrichtungen, Werkzeuge und Halterungen können rasch von der additiven Fertigung profitieren.
5. Im Schnitt mindestens 5 % der Stücklisten sind perfekt für die additive Fertigung geeignet
Nach der Analyse von 30.000 Teilen im vergangenen Jahr hat CASTOR festgestellt, dass die gesammelten Daten einen präzisen Einblick in das geben, was Unternehmen erwarten können, wenn sie Teile für die additive Fertigung analysieren. Die Unternehmen werden wahrscheinlich feststellen, dass 70 % der Teile nicht unmittelbar für die additive Fertigung geeignet sind. Etwa 20 % der identifizierten Teile werden mit einigen Änderungen (Geometrie, Materialien, CAD-Datei etc) sinnvoll für die additive Fertigung eingesetzt werden können. Und während etwa 10 % der Teile sinnvoll für die additive Fertigung im Ist-Zustand sind, wird etwa die Hälfte dieser Teile zur Angebotserstellung geschickt werden.
CASTOR ist ein in Israel ansässiges Softwareunternehmen, das 2017 von Omer Blaier und Elad Schiller gegründet wurde. Beide Unternehmer haben weitreichende Erfahrung im Kontext von Maschinenbau und Softwaretechnik. Das Unternehmen verfolgt die Mission, Hersteller dabei zu unterstützen, die Rentabilität durch den Einsatz von industriellem 3D-Druck zu steigern. 3dCASTOR entwickelt Tools, die der Herausforderung gewachsen sind zu identifizieren, wo, wann und wie 3D-Druck eingesetzt werden kann, um Kosten zu senken. Das Unternehmen wird vom großen Speciality Chemicals Unternehmen Evonik unterstützt und gab kürzlich seine Partnerschaft mit Siemens Digital Industries Software bekannt. Die Produktlinie von CASTOR umfasst auch CASTOR Light, die Basisstufe für AM-Neueinsteiger, sowie CASTOR White Label; eine vollständig gebrandete, maßgeschneiderte Plattform, die Lead Generation Tools zur Verbesserung des AM-Geschäfts bietet.