Worauf Nutzer bei virtuellen Verabredungen achten sollten
Die Corona-Pandemie hat für eine stark wachsende Nutzung von Videokonferenz-Tools gesorgt – sowohl beruflich als auch privat. Nicht nur die Anbieter arbeiten kontinuierlich daran, ihre Angebote sicherer zu machen, auch die Nutzer können zur Sicherheit ihrer Videochats beitragen. Nicole Nebelung, Digitalexpertin von ERGO, gibt Tipps, wie digitale Treffen mit Freunden oder der Familie sicher verlaufen.
Nicht nur im Beruf, auch im Privatleben kommen vermehrt Videokonferenz-Tools zum Einsatz, um trotz Kontaktbeschränkungen Familie und Freunde regelmäßig sehen und sprechen zu können. Das macht die Programme zu einem immer beliebteren Ziel von Hackern. Ungebetene Gäste im Videochat können private Gespräche mithören oder – noch schlimmer – unbemerkt Schadsoftware wie Viren auf den Computer übertragen. “Daher ist es wichtig, bereits bei der Wahl des Anbieters auf Sicherheit zu achten”, rät Nicole Nebelung. Am sichersten ist die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Die Daten werden hierbei verschlüsselt übertragen und erst auf dem Endgerät des Empfängers wieder entschlüsselt. Bei manchen Tools müssen die Nutzer diese Einstellung erst aktivieren. Informationen zur Verschlüsselung finden Nutzer meist auf der Website des Anbieters.
Wer die Familie oder Freunde zu einem virtuellen Treffen einlädt, schickt ihnen einen Zugangslink. Die Organisatoren sollten für jedes Online-Treffen eine neue Meeting-ID generieren. Das verhindert, dass sich Teilnehmer eines früheren Treffens zum Beispiel versehentlich in die Geburtstagsfeier der Oma einwählen. “Ausschließlich die gewünschten Online-Gäste sollten den Link und die Zugangsdaten erhalten. Sie sollten diese nicht weitergeben oder gar in den sozialen Medien posten”, ergänzt Nebelung. Das verringert das Risiko von unbefugten Teilnehmern.
Eine zusätzliche Sicherheitsvorkehrung ist das Einrichten eines virtuellen Warteraums, den manche Tools anbieten. Teilnehmer gelangen dann nicht direkt in den Video-Chat, sondern müssen warten, bis der Moderator sie hineinlässt. Ein weiterer Tipp der Expertin: Verschickt der Organisator vorab eine Teilnehmerliste an alle Gäste, fallen fremde Zuhörer schneller auf. Bei manchen Anbietern kann ein Passwort zum Einwählen in den Konferenzraum selbst gewählt werden. Dies sollte möglichst komplex sein und nicht aus einer einfachen Zahlenkombination wie beispielsweise “1234” bestehen. “Sobald Freunde und Familie vollzählig sind, ist es sinnvoll, das Meeting für weitere Teilnehmer zu sperren. Das gewährleistet zusätzliche Sicherheit”, erläutert die Digitalexpertin. Bevor das Online-Treffen beginnt, sollte der Organisator darauf achten, dass die verschlüsselte Übertragung und die Funktion “Löschung aller Protokolle nach dem Videochat” eingeschaltet sind. Inaktiv dagegen sollte das Tracking der User sein.
Aber nicht nur der Organisator ist für die Sicherheit beim Online-Treffen zuständig, auch die Gäste können etwas dazu beitragen. “Wer während des Treffens ein Foto von sich und seinen Freunden auf Social Media posten möchte, sollte darauf achten, dass die Meeting-ID oder eine Zugangsmöglichkeit nicht zu erkennen ist”, so Nebelung. Auch die genutzten Endgeräte sind wichtig: Der Virenschutz auf allen Computern, Laptops und Smartphones sollte auf dem aktuellen Stand sein. Verwendete Browser oder Apps ebenfalls immer mit den neusten Updates versorgen, da Anbieter auf diesem Weg regelmäßig Sicherheitslücken schließen.
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